Was für ein Kampf der zweiten Mannschaft gegen Bir I zum Saisonauftakt der 1. Pfalzliga!
Am 09.10. kam es zu einem so noch nie da gewesenen Duell: In der 1. Pfalzliga traf unsere erste auf die zweite Mannschaft. Und beide traten doch recht ersatzgeschwächt an, jeweils konnten nur fünf Spieler gestellt werden. Und die beschnupperten sich erst einmal ob der eigentümlichen Situation, gegen einen eigenen Vereinskameraden spielen zu müssen. Und dann ging es auch schon los. Am zweiten Brett überraschte Ernst Michael Porcher den Berichterstatter mit einer sehr selten gespielten Eröffnungsvariante, die bei prinzipieller Entgegnung dem Nachziehenden wohl Vorteil versprochen hätte, aber dazu hätte man die Theorie sehr genau kennen müssen. Da dies nicht der Fall war, verlief die Partie zunächst in ausgeglichenen Bahnen, bevor Poro im letzten Drittel der Partie mit seinem f-Bauern voranstürmte, dem sein Gegner nur mit einem entlastenden Bauernopfer begegnen konnte. Bei vielleicht noch leichtem Vorteil für den Weißspieler einigte man sich bald auf Remis.
Emil Bleisingers Strategie war am ersten Brett gegen Mark Andre Ruppenthal vor allem auf Raumvorteil angelegt und fast wäre diese Strategie auch aufgegangen. Im Endspiel hatte Emil einige gewinnverheißende Fortsetzungen gehabt, die aber ohne Computerhilfe schwer zu sehen waren. Dazu hätte man entstehende Turmendspiele schon korrekt einschätzen müssen und wie man weiß, sind die meisten Turmendspiele ja Remis. Die Partie endete in einer ausgeglichenen Endstellung dann tatsächlich auch Remis. Nun waren noch drei Partien am Laufen. Tim Biehl hatte gegen Michael Hippenstiel (Brett 5) in einem Turmendspiel zwar einen Mehrbauern, aber Michael hatte einfach den aktiveren Turm und auch noch eine bessere Königsstellung. Zumindest für einen außen stehenden Beobachter schien es unmöglich, diesen Vorteil irgendwie zu verwerten. Tim probierte es längere Zeit, aber am Ende musste er sich in das Unentschieden fügen. Wohl auch hoffend, dass Lena ihre Partie gegen Jaroslaw gewinnen würde. Und das musste sie dann auch, denn kurze Zeit später endete auch die Partie von Mario Ziegler gegen Uwe Kendzior. Uwe hatte zwar eine völlig offene Königsstellung, aber irgendwie war seinem König überhaupt nicht beizukommen, ganz im Gegenteil, Uwe hatte plötzlich auf c3 einen gefährlichen Freibauern und, sei es dem großen Respekt gegenüber Mario geschuldet oder aber auch den Ambitionen der ersten Mannschaft, Uwe willige in das von Mario angebotene Remis ein. Unglaublich, alle vier Partien endeten – ausgekämpft – Remis.
Die letzte noch laufende Partie musste es richten. Und da schockte der für Birkenfeld II spielende Jaroslaw seine Gegnerin Lena Mader im Mittelspiel zunächst mit einem Läuferopfer auf h6, das Lena nicht annehmen durfte, denn dann wäre sie sehr schnell in einem Mattangriff untergegangen. Ab diesem Zeitpunkt verteidigte Lena allerdings umsichtig und hatte in einem Endspiel Dame + Springer gegen Dame + Läufer plötzlich zwei unstoppbare Bauern auf d3 und e3. Diesen Bauern war gar nicht mehr beizukommen, sodass Jaroslaw aufgeben musste. Fazit: Die zweite Mannschaft hatte wirklich einen sehr guten Tag erwischt, trotz eines doch recht großen DWZ-Nachteils konnte man den Spielern der ersten Mannschaft auf Augenhöhe begegnen, von Qualitätsunterschieden war kaum etwas zu erkennen. In dieser Form wird die zweite Mannschaft noch anderen Mannschaften das Leben schwer machen können, wenn sie in Bestbesetzung antreten kann.