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Vereinsmeisterschaft der Schachfreunde Birkenfeld 2025 – Ein Turnier wie ein Krimi

Vereinsmeister 2025: Joachim Leiser

Die Vereinsmeisterschaft 2025 der Schachfreunde Birkenfeld wird als eines der spannendsten und unberechenbarsten Turniere der letzten Jahre in Erinnerung bleiben. Über sieben Runden im Schweizer System entwickelte sich ein dramatischer Wettbewerb, in dem Favoriten ins Straucheln gerieten und Außenseiter immer wieder für Aufsehen sorgten.

Bereits zum Auftakt gab es den ersten großen Knall: Nachwuchsspieler Leon Wollscheid trotzte der Nummer 1 der Setzliste, Joachim Leiser, ein Remis ab – und das in einer Stellung, in der er sogar auf Gewinn hätte spielen können. Beide sollten im weiteren Turnierverlauf noch eine zentrale Rolle spielen. In Runde 2 traf es den nächsten Topfavoriten: Charly Halberstadt musste sich Stephan Schoele geschlagen geben. Nach drei Runden blieb von den 14 Teilnehmern nur Jugendspieler Fynn Didas ohne Punktverlust. Fynn hatte sich in der 3. Runde gegen den Vorjahresvizemeister Zixuan Zhuang durchgesetzt und bis dahin in ausgezeichneter Form gezeigt. Doch die 4. Runde wirbelte die Tabellenspitze durcheinander: Leon gelang ein verdienter Sieg gegen Fynn, womit er gemeinsam mit Joachim die Tabellenführung übernahm.

Zwei der Protagonisten des Turniers: Fynn Didas (mit den weißen Steinen) gegen Leon Wollscheid

In der 5. Runde trennten sich Fynn und Joachim remis; Joachim hatte in dieser Spitzenpartie mehr vom Spiel gehabt, musste aber zuletzt in einem Endspiel mit Türmen und jeweils einer Leichtfigur sogar kleinere Schwierigkeiten überwinden um das Gleichgewicht zu halten. Die Punkteteilung bot Leon die Chance, wieder gleichzuziehen, doch auch er kam (gegen Svenja Samson) nicht über ein Remis hinaus, mit dem er sogar noch hochzufrieden sein konnte. In Runde 6 setzte sich das Muster fort: Leon unterlag Zixuan, während Joachim die Chance auf eine Vorentscheidung verpasste und gegen Stephan mit Weiß nur ein Remis erzielte. Zu seinem Glück erwies sich Svenja auch in dieser Runde als Favoritenschreck und nahm Fynn einen weiteren halben Punkt ab.

Sonderpreise gingen an Stephan Schoele (Senioren) und Svenja Samson (Frauen).

Damit gingen fünf Spieler mit realistischen Titelchancen in die Schlussrunde – ein Beweis für die außergewöhnliche Ausgeglichenheit dieses Turniers. Dort zeigte Joachim schließlich seine ganze Routine: Mit einem Sieg gegen Svenja verwandelte er seinen zweiten „Matchball“ und sicherte sich seinen ersten Vereinsmeistertitel. Svenja kann sich nach starkem Turnier mit dem Frauenpreis trösten, der Seniorenpreis ging an Stephan, knapp vor Charly. Mit dem Jugendpreis, traditionell in unserem Verein besonders umkämpft, wurde Fynn ausgezeichnet, der – passend zu dem verrückten Turnier – gegen die klare Außenseiterin Lena Henn trotz Mehrfigur in einem studienhaften Endspiel nicht über ein Remis hinauskam aber davon profitierte, dass sowohl Leon (gegen Charly) als auch Zixuan (gegen Stephan) unterlagen.

Nachdem die Vereinsmeisterschaft sowohl 2023 als auch 2024 in Stichkämpfen entschieden werden musste, zeigte auch das Turnier 2025 eindrucksvoll, wie spannend Schach sein kann. Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger – und schon jetzt darf man sich auf den nächsten Durchgang freuen.

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