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Erste Online-Mannschaft bleibt auf Siegkurs!

2019 dominierte Marcel Agné (auf dem Foto von Helmut Knoll in der Partie gegen Mark-André Ruppenthal) das Meister-Anwärter-Turnier des Pfälzischen Schachkongresses. Eine ebenso gute Form zeigt er bis jetzt in der Deutschen Online-Liga.

Am Montag, den 22.02., war unsere erste Mannschaft beim Aachener SV zu Gast, eine Mannschaft, die von drei Spielen bisher eines gewinnen konnte, mit einem DWZ-Schnitt von 1924 aber allen Mannschaften der Klasse ebenbürtig ist. Da wir auswärts antreten mussten, hatten wir an Brett 1 und 4 die weiße Farbe. Als Erstes endete das Spiel an unserem Spitzenbrett. Niklas hatte es dabei mit dem sehr starken Dr. Lamby (DWZ 2124) zu tun. In dem Bestreben, einen vermeintlichen Entwicklungsrückstand des Gegners auszunutzen, mobilisierte Niklas mit dem Zug d5 sehr schnell sein Zentrum, schwächte sich dadurch aber einige wichtige Felder, die die gegnerischen Springer schnell besetzen konnten. Als noch im Mittelspiel ein Bauer verloren ging und Niklas mit einigen nur noch schwer zu verteidigenden Bauerninseln übrig blieb, musste er aufgeben.

Einige Zeit später indes ließ sich der Berichterstatter an Brett 3 auf eine Zugwiederholung ein. Dabei besaß er in einem Turmendspiel zwar die einzige offene Linie, doch die Erinnerung an die zweite Runde, in der er Remis abgelehnt hatte und am Ende mit einer mannschaftsentscheidenden Niederlage Vorlieb nehmen musste, ließ ihn diesmal vorsichtiger sein, natürlich nicht ohne sich darüber abgesichert zu haben, dass unsere verbleibenden Bretter Siege einholen könnten. So geschah es am Ende auch, obwohl es – wie immer beim Schach – auch anders hätte kommen können. Dabei gewann zunächst Marcel Agné. Sein Gegner Christoph Jablonowski (DWZ 1943) hatte sich in der Eröffnung ein durchaus sattes Plus erarbeitet – und das gegen Marcel, dessen Nickname lustigerweise „opening-fanatic“ ist, was aber vielleicht weniger ein profundes Eröffnungswissen verspricht, sondern eine auch schon in der Eröffnung zu erkennende Leidenschaft, quasi eine Liebe zum Spiel, die nicht durch „unnützes“ Theoriewissen verbildet ist. Dementsprechend steht bei Marcel immer ziemlich schnell das „Brett in Flammen“. Gegen Aachen hatte Marcel gegen Ende des Mittelspiels ein weit vorgerücktes Bauernpärchen, das er durch Turmopfer so sehr mobilisieren konnte, dass die Umwandlung zur Dame nicht mehr aufzuhalten war. In dem Endspiel Dame gegen Turm + ein paar Bauern mehr musste man nur noch fürchten, dass der Gegner irgendeine Art von Festung aufbauen konnte, was aber nicht geschah. Wir hatten ausgeglichen, es stand nun 1,5 zu 1,5. Nun musste es Lena an Brett 4 gegen Rostislav Wilhelm (DWZ 1667) richten. Dabei legte Lena ihr Spiel sehr strategisch an, sie fokussierte sich auf die Brettmitte, auf den Punkt d5, um von dort aus das Geschehen beherrschen zu können. Weil aber der Gegner mit zahlreichen Abtauschen das Spiel ausgeglichen gestalten konnte, entstand ein Endspiel, das vermutlich bei korrektem Spiel auch Remis hätte enden können. Zwar war Lena mit ihrem König eingesperrt, der gegnerische König war aber dermaßen offen, dass Lena mit einigen Schachs plötzlich Bauern gewinnen konnte, ihren König dadurch befreite und so mit zwei verbundenen Bauern auf der Siegesstraße war. In der Schachterminologie rechnet man Lenas Strategie dem SQUEEZEN zu. Die Stellung ist zwar ausgeglichen, aber die Partei, dessen Stellung leichter zu spielen ist, spielt so lange weiter, bis der Gegner unter dem Druck einen Fehler macht, was auch in dieser Partie geschah. Mit dieser geduldigen Spielweise bescherte uns Lena nun also das 2,5 zu 1,5.  Da der Spieltag noch nicht komplett gespielt ist, ist die Tabelle noch wenig aussagekräftig, wir belegen mit 6 zu 2 Punkten aber einen der vorderen Ränge. Das nächste Spiel ist am Freitag, den 05.03, gegen den SF Gern.