Birkenfeld I – Ramstein-Niedermohr I 3,5 : 4,5 (01. Oktober 2023)
Am Sonntag, den 01.10., war die Mannschaft aus Ramstein-Niedermohr zu Gast an der alten Schule. Es war klar, dass man als Außenseiter in das Match gehen würde, da der Gast klares DWZ-Übergewicht hatte. In diesem Kontext durfte bereits das erste Remis als Erfolg gewertet werden, das Peter Lozar gegen Roman Bayer (DWZ 1802) erzielen konnte. Bald konnte sich auch der Berichterstatter in den anfänglichen Remis-Reigen einordnen, wohl begründet, denn gegen den starken Gegner Martin Böhm (DWZ 2120) durfte ein Schwarz-Remis schon als Erfolg für die Mannschaft gewertet werden. Böhm versuchte den Heimspieler mit seinen Bauern e5 und f5 am Königsflügel zu überfallen, der Läufer auf h7 sah passiv aus, aber plötzlich harmonierten die schwarzen Figuren perfekt miteinander, Böhm hatte sich zu weit vorgewagt, das Remis musste er schon annehmen. Hervorragend war der Einstand von Mazin Ibrahim, zwar hatte sein Kontrahent Thomas Anschau (DWZ 1713) beide Türme auf der siebten Reihe postiert und zwang Mazin zu einer umsichtigen Verteidigung, gleichzeitig fuhr Mazin aber auch am gegnerischen Damenflügel schweres Geschütz auf, es war ja gegensätzlich rochiert worden. Eine taktische Kombination Mazins, er opferte einen Turm, führte dann zum Matt. Uwe Kendzior verlor im Mittelspiel einen Bauern, nach langem Kampf gab dieser materielle Nachteil im weit fortgeschrittenen Endspiel den Ausschlag zugunsten seines Gegners Mario Schliedermann (DWZ 1949).
Nun, ein 2 zu 2 Zwischenstand war gegen diesen Gegner aus Ramstein eigentlich gar nicht schlecht und ein Blick auf die letzten vier Partien ließ sogar auf einen Gesamtsieg hoffen. Man hatte fast den Eindruck, nur noch ein Wunder könne die Ramsteiner jetzt überhaupt noch retten. Und dieses trat ein. Mirco Friedhoff hatte mit Weiß eigentlich alles im Griff und ging mit einer Mehrqualität ins Endspiel. Bald war es sehr verständlich, dass er diese Qualität zurückgab, er hatte nun einen Bauern mehr und eine viel bessere Bauernstruktur. Sein a-Bauer war sogar ein Freibauer, weit weg vom gegnerischen König. All das nun geschehene Wunderliche ist schwer zu beschreiben, jedenfalls musste Mirco einen weiteren Bauern geben, um seine Hoffnungen auf einen Sieg intakt zu halten und wurde in schon schlechterer Stellung auf offenem Brett von nur einem Läufer matt gesetzt. Schade, das Debüt von Mirco gegen Antonio Demuru (DWZ 1635) hätte sicherlich mehr verdient gehabt. Aber ok, auch Tim Biehl stand gegen seinen Gegner Philipp Rölle (DWZ 2159) klar auf Gewinn. Im Endspiel besaß Tim 3 Bauern und einen Springer gegen zwei Bauern. Plötzlich aber musste Tim seinen Springer geben, um überhaupt noch Siegchancen zu haben. Aber bald sollte schon deutlich werden, dass in dem 2 zu 1 Bauern – Endspiel nur noch ein Patt möglich war. War das Geschehen auf Mircos Brett wunderlich, so muss das Remis aus der Sicht des Ramsteiner Spielers Philipp Rölle sicherlich auch einem Wunder gleichkommen. Spielstand aus unserer Sicht: 2,5 zu 3,5. Emil Bleisinger spielte eine sehr gute Partie gegen Andy Sievers (DWZ 2129), von außen betrachtet sah es auch so aus, dass er im Mittelspiel Gewinnchancen hatte, jedenfalls, das bis zum letzten Stein ausgeführte Match endete am Ende Remis. Emil spielte lange Zeit mit Turm und vorgerückten Freibauern auf c2 gegen zwei Figuren. Zwischendurch reklamierte er sogar dreifache Stellungswiederholung, was bei genauerer Überprüfung daran scheiterte, dass in gleicher Stellung zweimal weiß, aber einmal schwarz am Zug gewesen war. Auch Jaroslaw Szylman hatte wohl Gewinnchancen, er ging mit einem Bauern mehr und super zentralisiertem König in ein Turmenspiel, am Ende blieb aber nur noch der a – Bauer übrig, der im Turmendspiel nicht mehr zum Sieg reichte. Endstand: 3,5 zu 4,5. Was lernen wir daraus? Es reicht nicht aus, auf Gewinn zu stehen, oft fängt die Arbeit – manchmal sehr schwere – erst danach an, aber das wissen wir ja alle. Unser nächstes Spiel findet am 05.11. bei Ramstein – Niedermohr II statt.
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