JugendSBRPTurniere

Rheinland-Pfalz-Meisterschaft in Birkenfeld

Es war fast ein Déjà-vu: Die Aula des Gymnasiums Birkenfeld voller schachbegeisterter Kinder, die an zwei Tagen die Rheinland-Pfalz-Meister ausspielen. So war es auch im Frühjahr 2020, als wir an gleichem Ort die Einzelmeisterschaft der Altersklassen U10 und U12 ausrichteten; das letzte Schachturnier vor der langen Corona-Pause. Am 10. und 11. Mai 2025 ging es nicht um die Einzel- sondern um die Mannschaftstitel, aber viele der Protagonisten waren die gleichen wie vor 5 Jahren.

Die Spielbedingungen im Gymnasium Birkenfeld waren erneut hervorragend: Ein großzügiger Turniersaal mit einer Bühne, von der die Turnierleitung alles im Blick hatte. Die Cafeteria, wo sich Spieler und Betreuer nicht nur den ganzen Tag verpflegen konnten, sondern wo auch die Analysebretter ihren Platz fanden. Dazu der große Schulhof mit zahlreichen Sitzgelegenheiten, die bei strahlendem Sonnenschein eine angenehme Aufenthaltsmöglichkeit boten, und viele Parkmöglichkeiten im Umfeld der Schule. Da wir während der beiden Tage mit etlichen Helfern vor Ort waren, gab es (abgesehen von leichten Startschwierigkeiten, die aber auf die Eigenwilligkeit des Auslosungsprogramms zurückzuführen waren) keinerlei Probleme. Turnierleiter Fabian Mäurer fragte schon einmal vorsorglich an, ob wir nicht in den nächsten Jahren die Meisterschaft noch einmal ausrichten wollten – von unserer Seite spricht nichts dagegen!

Zum Sportlichen. Wir starteten mit fünf Mannschaften in den Altersklassen U20, U16, U16w, U14 und U12. Unsere beiden jüngsten Mannschaften erhielten die Gelegenheit, auf der größtmöglichen Bühne Erfahrungen zu sammeln. Dass das Abschneiden hier nicht im Vordergrund stand, war Spielern und Trainern von vorneherein klar, zumal unsere U12-Mannschaft wegen einer Erkrankung das Turnier mit nur drei Spielern bestreiten musste. Für Birkenfeld spielten in der U14 Fynn-Joel Steffen, Sophie Marie Werle, Michelle Singer und David Welker, in der U12 Septimus-James Rothenberg, Mats Lukas und Silas-Jack Rothenberg.

Höhere Ambitionen hatten unsere drei anderen Mannschaften. Am Ende sprang für alle der 2. Platz heraus, und wie immer kann man sich in solch einem Fall die Frage stellen, ob das Glas eher halb voll oder halb leer ist. In der U16w trat neben unserer Mädchenmannschaft noch der SC Bad Dürkheim/Wachenheim an. Der DWZ-Schnitt sprach leicht zu unseren Gunsten, allerdings waren die Unterschiede an den einzelnen Brettern nicht so groß, dass eine eindeutige Favoritenrolle erkennbar gewesen wäre. Entscheidend für den Ausgang war die Hinrunde, in der Bad Dürkheim/Wachenheim mit 3:1 siegreich blieb. Im Rückspiel versuchten Helena Frydel, Emma Didas, Lena Henn und unsere Gastspielerin Eva Krannich (Heidesheim) alles, konnten aber den Rückstand nicht mehr ausgleichen (Endstand 2:2). Vielleicht setzte sich hier auch die größere Erfahrung der Gegnerinnen durch, denn in unserer U16-Mannschaft spielten zwei U14- und zwei U12-Spielerinnen. Die Zukunft gehört mit Sicherheit dieser jungen Mannschaft; im Jahr 2025 war der SC Bad Dürkheim/Wachenheim besser.

In der U16 wiederholte sich der Zieleinlauf des Vorjahres: Der SK Kaiserslautern gewann vor unserem Verein. Erfreulicherweise beteiligten sich diesmal aber nicht nur drei Mannschaften an dieser Altersklasse (wie 2024), sondern doppelt so viele. Unsere U16, bestehend aus Marcel Frydel, Fynn Didas, Leon Wollscheid, Alexander Volkov und Cassian Gorges, gewann ihre ersten drei Wettkämpfe gegen Sfr. Mainz, SV Koblenz und SC Ramstein-Miesenbach jeweils klar, bevor es in der 4. Runde zu einem ersten Härtetest gegen den SK Ludwigshafen kam. Hier erwiesen sich die Spitzenbretter als entscheidend: Marcel gewann gegen den starken Sascha Sautner, dem er vor wenigen Tagen bei der Einzelmeisterschaft noch unterlegen war, Fynn besiegte Hardik Agrawal, Cassian Gorges hielt in seiner ersten Turnierpartie überhaupt die Partie gegen die U16-Pfalzmeisterin Wioletta Paszkiewicz Remis. In der Schlussrunde gab es beim 0,5:3,5 gegen die klar favorisierte Mannschaft aus Kaiserslautern dann nichts zu holen.

Das Turnier der U20 begann holprig. Kurzfristig fiel unser 2. Brett aus, so dass wir die ersten beiden Runden in Unterzahl bestreiten mussten. Zwar ist in der U20, in der im Gegensatz zu allen anderen Klassen an sechs Brettern gespielt wird, solch ein Rückstand eher zu verkraften als an vier Brettern, dennoch wog die „Vorgabe“ eines Punktes gegen die durchgängig stark besetzten Gegner schwer. Gegen Auftaktgegner SK Frankenthal sprang immerhin ein Unentschieden heraus, gegen den SK Landau reichte es beim 2,5:3,5 nicht mehr. Zur dritten Runde waren wir glücklicherweise wieder vollzählig, da Zixuan Zhuang nach einem privaten Termin zur Mannschaft gestoßen war. Prompt gelang in dieser Runde gegen den SV Multatuli Ingelheim der erste Sieg (4:2). In der letzten Runde war gegen Tabellenführer Sfr. Mainz noch in jeder Hinsicht alles möglich: Ein 4:2-Sieg hätte uns den Turniersieg beschert, bei einem Unentschieden oder einer Niederlage wären wir auf Platz 3 gelandet. Wir wählten die dritte Möglichkeit: Der 3,5:2,5-Sieg gegen den neuen Meister aus Mainz brachte uns am Ende Tabellenplatz 2 ein – ein starkes Ergebnis in einem starken Teilnehmerfeld, gerade nach den anfänglichen Schwierigkeiten. Für unsere Mannschaft spielten David Schwarz, Mirco Friedhoff, Zixuan Zhuang, Arne Sauer, Elias Cullmann und Patrick Ehrlich.

Im Herbst findet als nächster Schritt auf dem Weg zu den deutschen Titelkämpfen die Mitteldeutsche Meisterschaft statt, in der sich die Vertreter aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen und dem Saarland treffen. Durch die zweiten Plätze sind wir nicht automatisch qualifiziert, jedoch besteht die Chance, durch einen Freiplatz an dieser Meisterschaft teilzunehmen.

Unser Dank geht an den Schirmherrn des Turniers, Landrat Miroslaw Kowalski, der es sich nicht nehmen ließ, die Meisterschaft persönlich zu eröffnen, sowie an unsere Unterstützer: Den Landkreis Birkenfeld, das Gymnasium Birkenfeld, die Bittmann-Stiftung sowie die Unternehmen BITO Lagertechnik und MüllerMarcMedien.

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