Erste Mannschaft auch am 3. Spieltag nicht zu stoppen
Nach einem sehr guten Saisonstart mit 4 zu 0 Punkten empfingen wir am Sonntag, den 28.11. die Mannschaft aus Thallichtenberg. Trotz aller Rivalität war eine freundschaftliche Atmosphäre spürbar, nicht zuletzt wohl auch durch den gegenseitigen Austausch von Gastspielern. Leider trat der Gast nur mit sieben Spielern an, sodass wir – wie auch im letzten Spiel – früh mit 1 zu 0 führten. Die Pandemie einschließlich ihrer Verschärfung der Regeln durch 2G ist an einigen Mannschaften der 1. Pfalzliga nicht spurlos vorübergegangen.
Wie auch immer, der lange Zeit in Diensten für Baumholder stehende Jaroslaw Szylman (Brett 8) konnte in seinem ersten Auftritt für unsere erste Mannschaft sehr überzeugen. Mit einem koordinierten Angriff von Läufer, Dame und Bauer – wobei er sich die schwarzen Felderschwächen seines Gegners Klaus Bier zu Nutze machte – zwang er diesen zur Aufgabe seiner Dame und musste dafür nur Turm und Leichtfigur geben, Kompensation war das allerdings nicht. Wir führten 2 zu 0. Bald danach erhöhte Lena Mader (Brett 6) den Spielstand. Aufgrund einer Unachtsamkeit ihres Gegners Dr. Andreas Guthmann konnte sie ihm einen hässlichen Doppelbauer auf f7/f6 verpassen und später – unterstützt von ihrem mächtigen Läufer auf g2 – einen gefährlichen Freibauern auf der c-Linie bilden. Da es nun an allen Ecken und Enden im Lager ihres Gegners brannte, konnte Lena schon bald den vollen Punkt einheimsen. Diese Serie hielt nicht – wir erhielten den ersten Dämpfer. Gegen den Jugendspieler Josua Scherer (Brett 7) konnte Mark-André Ruppenthal zwar zunächst einigen Druck im Zentrum entfalten, rochierte dann mit der langen Rochade in die entgegengesetzte Richtung, schaffte es aber in der Folge nicht, alle Drohungen auf seiner Rochadeseite abzuwehren. Die Stellung um seinen König wurde zunehmend luftiger, viele Züge lang musste der heimische Spieler eine Verluststellung verwalten. Umso überraschender war es, dass es kurz vor der Zeitkontrolle noch einmal die Möglichkeit gab, durch ein Qualitätsopfer die Partie zu egalisieren, was aber nur der Computer anzeigte und niemals aufs Brett kam. Aber einmal mehr zeigt dieses Beispiel, dass man trotz schlechter Stellung immer noch auf eine Chance hoffen darf. Nur, wenn diese dann kommt, muss man bereit sein!! Erinnert das jemanden an das Leben? Wir führten nur noch 3 zu 1.
In Anbetracht des Zwischenstandes war Mario Ziegler an Brett 4 bereit, mit einer Remisschaukel das Ende seiner Partie herbeizuführen. Sein Gegner Wolfgang Kreuscher gestaltete sein Spiel durchaus ambitioniert und konnte einigen Druck über die zentralen Linien entfalten, während Mario sein Gegenspiel am Königsflügel suchte, seine Springer schielten auf das Feld f4. Angesichts einer nach wie vor sehr gehaltvollen Stellung, die Risiken für beide Seiten gebar, waren am Ende vielleicht beide Kontrahenten über das Remis nicht unfroh. Bald danach gelang es dem Berichterstatter am fünften Brett, dem Score der Heimmannschaft einen weiteren halben Punkt hinzuzufügen. Sidons Figuren standen wunderbar, er verfügte über ein prächtiges Zentrum – und genau das lieferte seinem Kontrahenten Tobias Burkhardt einen klaren Plan – nämlich dieses Zentrum kontinuierlich zu belagern. Als der Druck immer stärker wurde und Mike überhaupt keine Lust mehr hatte zu verteidigen, entschloss er sich, einen Bauern zu geben, um auf ein haltbares Endspiel zu hoffen. In diesem verfügte er über einen sehr agilen Springer gegen einen schlechten Läufer und konnte im Verbund mit der Dame unangenehme Drohungen gegen den König aufstellen und eine Zugwiederholung erzwingen. Den alles entscheidenden Punkt holte dann Herbert Bastian an Brett 2. Zum Matchwinner dieser Partie avancierte Herberts König, der die komplette h-Linie entlanglief – immerhin waren noch feindliche Truppen auf dem Feld – auf h6 einen Bauern erbeutete und mithalf, die Streitkräfte des Gegners zu paralysieren. Ein sehr schönes Beispiel dafür, wie mächtig der König im Endspiel sein kann. Lange Zeit konnte der Gegner aber – das muss man sagen – eine Partie auf Augenhöhe spielen. Ein intensives Spiel lieferten sich auch Tim Biehl und Marcel Agné an Brett 3. Am Ende konnte sich Marcel in einem Doppelturmendspiel durchsetzen, in welchem er – aufgrund seines aktiveren Königs – einen Bauern gewinnen konnte, was am Ende auch zum Sieg reichte. Damit hatten wir 5 zu 3 gewonnen. Mit 6 zu 0 Punkten belegen wir nun den ersten Platz in der Tabelle. Am 19.12. empfangen wir den Tabellenzweiten aus Niederkirchen.