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Unnötige Niederlage gegen Schifferstadt: 3,5 zu 4,5

Das Bild stammt vom Mannschaftskampf aus der letzten Saison, aber alle vier Spieler waren auch diesmal beteiligt: v.l.n.r.: Tobias Faulhaber, Christoph Holz, Mike Sidon, Herbert Bastian

Beim Tabellennachbarn Schifferstadt mussten wir am 14.04 antreten – und es fing eigentlich ganz gut an. Uwe Kendzior erzielte gegen den –  zumindest auf dem Papier – stärker einzuschätzenden Tobias Faulhaber (DWZ 1886) ein achtbares Remis, indem er schon in der Eröffnung gegen einige Prinzipien verstieß – was gegen den theoretisch immer top vorbereiteten Schifferstädter wohl genau die richtige Strategie war. Kurze Zeit später zog der Berichterstatter nach. Bei fast vollem Brett bot er Remis an, wohl wissend, dass wir an einigen Brettern zu diesem Zeitpunkt richtig gut standen. Der Gegner Christoph Holz (DWZ 2071) nahm ohne zu zögern an. In beiden Lagern waren schon Schwächen zu erkennen, jene Schwächen aber, die man in Kauf nehmen muss, um überhaupt aktiv werden zu können. Ein langer Maroczy-Kampf hätte bevor gestanden. Mit dem Remis konnten beide Seiten leben.

Es ging erfreulich weiter. Herbert Bastian profitierte dabei von einem Einsteller seines Gegners Wadim Heß (DWZ 1888), der es ihm ermöglichte, direkt zwei Bauern zu gewinnen. Das war nur möglich, da der Heimspieler noch nicht rochiert hatte und der Läufer auf c1 ungedeckt war. Nach einigen weiteren Zügen musste Wadim Heß die Partie aufgeben. Peter Lozar sah sich schon frühzeitig einem aggressiven g4 gegenüber, ein Zug, der die Kampfeslust seines Gegners Prof. Dr. Michael Baum (DWZ 1856) anzeigte, jener Kampfeslust, der Peter dann auch nicht so viel entgegenzusetzen hatte. Nach einem Bauernverlust brach seine Königsstellung irgendwann zusammen. Nun stand es also 2 zu 2.

Und wie gut stand Dirk Müller zunächst, auf a5 und a6 warteten seine beiden Freibauern nur darauf, sich in eine Dame umzuwandeln oder den Monarchen von Gerhard Maren (DWZ 1779) matt zu setzen. Die Königsstellung von Dirks Kontrahent war schwer unter Beschuss, aber irgendwann kippte die Partie, plötzlich geriet Dirks Königsstellung – bei entgegengesetzten Rochaden – in Bedrängnis, schwerer Materialschaden und der Verlust der Partie waren die Folge. Der Debütant Marcel Frydel hatte schon frühzeitig einen Bauern verloren, fast einkalkuliert, aber so ganz ging Marcels Plan dann leider doch nicht auf. In der Folge gab sich sein Gegner Andreas Teuffer (DWZ 1881) keine Blöße und schaukelte die Partie – allerdings gegen einen immer noch tapfer kämpfenden Marcel – nach Hause.

Auch gegen Schifferstadt treffsicher: FM Cedric Chassard (Foto aus einem früheren Wettkampf) mit seinem vierten Sieg im vierten Match

Alles kein Problem, denn die letzten beiden laufenden Partien gaben Anlass zu Optimismus. Cedric Chassard hatte am ersten Brett zunächst ein schwieriges, dann aber ein gewonnenes Endspiel, in welchem sein Springer den Läufer dominierte und sein König super aktiv in der Mitte zentralisiert war. Weil er auch die viel bessere Bauernstellung hatte, gab sein Widersacher Ole Brunck (DWZ 2009) die Partie auf, ohne sich – bei noch gleichem Material – mit dem schmerzhaften Auflösen seiner Stellung weiter beschäftigen zu müssen. Spielstand aus unserer Sicht: Nur noch 3 zu 4. Jaroslaw Szylman spielte eine schöne Partie, in welcher er die bereits luftige Königsstellung von Alexander Mayer (DWZ 1799) mit seinen Schwerfiguren und einen super aktiven Läufer belagerte, kurioserweise stand sein Springer aber für über 30 Züge noch auf dem Ausgangsfeld g1, allerdings ging es ja auch ohne. Jedenfalls wickelte Jaroslaw dann in ein gewonnenes Endspiel ab, mit einem Freibauer auf der h-Linie und zwei verbundenen Freibauern auf der a- und b – Linie. Der Gegner hatte nur einen einzigen Freibauern auf der d-Linie. Als der Birkenfelder aber plötzlich seines h-Bauern verlustig ging, stand der König des Gegners so aktiv, dass auch die beiden Freibauern am Damenflügel nicht besser waren als der einzelne Freibauer des Schifferstädters, in Kombination mit dem aktiven König. Leider ging diese Partie dann Remis aus und der Mannschaftskampf verloren: 3,5 zu 4,5.

Mit dem Abstieg sollte man trotzdem nichts mehr zu tun haben. Theoretisch könnte man noch auf den drittletzten Platz abrutschen, der aber in den meisten Fällen gar nicht abstiegsrelevant ist. Zwei Mannschaften können uns also gar nicht mehr einholen, zwei weitere nur noch dann, wenn sie ihre Partien gegen die beiden aktuellen Spitzenreiter in der Schlussrunde gewinnen. Nun, der letzte Spieltag findet am 05.Mai als zentrale Endrunde in Schifferstadt statt. Gegner ist der bereits abgestiegene SC Weilerbach.

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