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Spielbericht zum Match Birkenfeld 2 gegen Ramstein-Miesenbach 3

Am 12. Dezember hatte die 2. Mannschaft der Schachfreunde Birkenfeld ihr fünftes von neun Saisonspielen in der Bezirksklasse zu bestreiten. Man war Gastgeber für die Dritte Garnitur des Schachclubs Ramstein-Miesenbach, vor Jahren ein aussichtsloses Unterfangen für die Birkenfelder. Doch die Vorzeichen haben sich seither ein wenig geändert und nach dem bisher guten Saisonverlauf konnten die Birkenfelder mit „breiter Brust“ auflaufen. Drei Siegen stand nur eine Niederlage gegenüber und so rechnete man sich gegen die bislang ungeschlagenen Westpfälzer trotz Personalproblemen eine Chance auf zumindest einen Mannschaftspunkt aus.

Dankenswerte Weise erklärte sich Alfred Dockhorn trotz gesundheitlicher Probleme bereit, an Brett 1 den „Wellenbrecher“ zu geben, was ihm dann auch recht schnell mit einem verdienten Remis gelang. Damit hatte er genau die sich selbst gestellte Vorgabe erfüllt und der Mannschaft einen großen Dienst erwiesen. In der Folge entwickelte sich an den anderen sieben Brettern muntere Duelle, die zu diesem Zeitpunkt noch keine Prognose auf den Ausgang des Mannschaftskampfes zuließen.

Gerhard Hänsel gelang es dann nach einer Stunde Spielzeit an Brett 4 seinen Gegner zur Aufgabe zu zwingen, da dieser sich einem unabwendbaren Mattangriff gegenüber sah. Damit stand es zunächst 1,5 : 0,5 für die Birkenfelder.

An Brett 3 lieferten sich Marcus Wiesen und Horst Frei eine erbitterte Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Doch der Brückener musste seiner nicht gelungenen Eröffnung Tribut zollen und sah sich so einem sehr starken Angriff ausgesetzt. Diesen konterte Wiesen zwar zunächst mit geschickten Zügen, doch sein Gegner machte keinen Fehler mehr und kam zu einer unwiderstehlichen Mattdrohung, die dann auch verfing. Neuer Zwischenstand somit 1,5 : 1,5.

Erstmals in Rückstand gerieten die Birkenfelder, als Berthold Bohn an Brett 6 im Mittelspiel eine Springergabel auf Dame und Turm übersah. Er entschied dann schnell und ohne weitere Überlegung, die Partie aufzugeben, was den Umstehenden zunächst unverständlich erschien. Der Abtausch Springer gegen Turm wäre zwar wohl ohne Fehler des Gegners nicht so leicht auszugleichen gewesen. Doch in der sehr offensiven Stellung Bohns und der ausreichenden Zeitreserve, schien die Aufgabe zu diesem Zeitpunkt als vorschnell und unangebracht, war jedoch wohl der Enttäuschung über den eigenen Fehler und den unabwendbaren Qualitätsverlust geschuldet. Damit kamen die Birkenfelder erstmals mit 1,5 : 2,5 in Rückstand.

Während der laufenden Saison kam Helmut Knoll nach kurzer Auszeit wieder zurück in die Mannschaft und fand schnell zu alter Spielstärke zurück. An Brett 2 erspielte sich Knoll relativ schnell einen Eröffnungsvorteil, der mit druckvollem aber maßvollem Nachsetzen seinen Gegner wohl vor riesige Probleme gestellt hätte. Leider spielte Knoll zu zaghaft weiter, war zunächst auf Sicherheit bedacht, ohne die Entwicklung voran zu treiben. So kam es wie es kommen musste und der Vorteil aus der Eröffnung war dahin was die beiden Kontrahenten veranlasste sich nach beiderseits aussichtslosem Mittelspiel die Hände zum Remis zu reichen. Zwischenstand: 2 : 3 aus Birkenfelder Sicht.

Die übrigen Bretter gaben den Birkenfeldern zunächst wenig Anlass auf Hoffnung, den Mannschaftskampf noch erfolgreich zu beenden. An Brett 7 stand Albert Budewitz im Endspiel mit einer Figur weniger da und eine Niederlage schien nur eine Frage der Zeit. Doch seine junge Gegnerin hatte wohl völlig ausgeblendet, dass man auch in einer solch überlegenen Position Gefahr laufen kann matt gesetzt zu werden. Und dies geschah dann auch als sie einen falschen Königszug machte und Budewitz mit Turm und zwei Bauern das Matt herbeiführen konnte. Eine Bravourleistung von Budewitz, die jedoch ohne den Blackout der jungen Dame nicht möglich gewesen wäre. Somit Ausgleich zum 3 : 3. Dieser unerwartete Punkt gab dann wieder Hoffnung auf einen Mannschaftssieg für die Birkenfelder.

An Brett 5 spielend zeigte der Dambacher Dirk Müller nun schon wiederholt eine verblüffend nervenstarke Leistung. Er sah sich zunächst einem starken Angriff seines Gegners ausgesetzt, durfte sich nicht den kleinsten Fehler erlauben. In der Folge fand er jedoch in Bedrängnis jeweils die richtigen Züge und konnte sich durch einen Figurenabtausch aus der misslichen Lage befreien, um unmittelbar danach seinerseits mit einem unwiderstehlichen Königsangriff und Figurengewinn dem Gegner den entscheidenden Punch zu versetzen. Dieser musste die Waffen strecken und Müller brachte Birkenfeld mit 4 : 3 in Führung.

In dieser Konstellation genügt eigentlich ein Remis zum Mannschaftserfolg und diesen sollte Mario Jacobs an Brett 8 eigentlich sicherstellen können. So sah es zumindest zeitweilig aus. Doch da hatte man die Rechnung ohne den Gegner gemacht und der hieß Karl-Otto Wolter, früher selbst für die Birkenfelder am Brett. Jacobs erspielte sich im Mittelspiel einen schönen Vorteil, der Wolter einen „Triplebauer“ einbrachte. Doch in der Folge spielte Jacobs etwas zu verhalten und Wolter nutzte geschickt seinen Springer, gegen den der Läufer des Birkenfelders wenig ausrichten konnte. Ein Abtausch der beiden Figuren brachte dann Wolter den Bauerngewinn und die Luft zum Atmen die er brauchte um seine Überlegenheit im Endspiel zu nutzen. Jacobs mühte sich noch einige Zeit, sah sich der Übermacht von zwei Mehrbauern auf der gegnerischen Seite gegenüber und musste schließlich seine Niederlage eingestehen.

So endete ein spannender und kurzweiliger Mannschaftskampf für beide Seiten verdient mit 4 : 4 Unentschieden.

Birkenfeld belegt nun mit 7:3 Punkten Rang vier in der Tabelle, während Ramstein-Miesenbach mit 8:2 Punkten Rang zwei hinter dem verlustpunktfreien Spitzenreiter Niedermohr einnimmt. (GH)

3 Gedanken zu „Spielbericht zum Match Birkenfeld 2 gegen Ramstein-Miesenbach 3

  • Holla die Waldfee! Aus ein paar Notizen so ein Bericht – Du solltest das öfter machen 😉
    Musste (wie schon von Dir vermutet) für den Anzeiger dann doch viel kürzen … Habe das Zeichenlimit bis auf den letzten Tropfen ausgequetscht. Eine Kopie bekommst Du per eMail.
    Ach ja, habe noch ein Bild aus Deiner Galerie eingefügt – sonst sieht die Startseite so nackt aus 🙂 Da Albert (samt Mannschaftsführer!) in den Anzeiger kommt, habe ich mal Dirks Glanzpartie für hier ausgewählt – ist auch das hellste Foto.
    Klasse Bericht! Der Avatar ist auch fein – da muss ich mir jetzt auch nen Schach-Avatar machen …
    Marcus

  • …sauber Marcus 😉

  • Ein klasse Bericht! Ja, der Dirk hat mit seiner Superpartie in jedem Fall ein Pressefoto verdient.

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