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Aufstieg vertagt – für das Schwimmbad war es zu spannend

Die Adresse bei unserem Aufstiegsspiel in Frankenthal war schon verheißungsvoll: Am Strandbad. In einem anderen Leben oder an einem anderen Tag wären wir vermutlich ins Wasser gesprungen, mit aufblasbaren Luftmatratzen und Wasserbällen im Gepäck. Heiß genug war es ja. Aber heute waren wir nur zum Schachspielen da. Und es ging eigentlich gar nicht schlecht los. An Brett 4 hatte es Mario Zieglers Gegner Peter Wallrodt mit den weißen Farben wohl eher auf ein Remis angelegt, es tauschte sich einiges ab, wir hatten schnell ein Remis mit den schwarzen Farben gegen einen mindestens ebenbürtigen Gegner (DWZ 2032) in der Tasche.

Die nächsten Niederlagen waren schmerzhaft, aber vielleicht auch zu erwarten. Schnell verlor Michael Porcher am zweiten Brett gegen Simon Frohnhäuser (DWZ 2030), das Läuferopfer hatte Poro wohl noch gesehen, nicht aber das kurz danach folgende Matt. Eindeutig ein Einsteller von Michael. Bald danach musste auch Niklas Leyendecker am dritten Brett die Segel streichen. Die Entwicklung der Eröffnung war zu komplex, zu dynamisch für den Birkenfelder, am Ende behielt nur der Frankenthaler Andre Bold (DWZ 2084) die Übersicht. Zwischenzeitlicher Spielstand aus unserer Sicht: 0,5 zu 3,5. Wer hat mitgezählt? Ja, Lena Mader hatte ihre Partie schon vor zehn Tagen vorgezogen und gegen Dieter Herzel (DWZ 2046) verloren. Gegen eine Gegnerschaft mit DWZ ausschließlich über 2000 nicht unerwartet, aber ein halbes Pünktchen mehr wäre trotzdem schön und unseren Birkenfeldern auch zuzutrauen gewesen. Suboptimal! Also mussten es nun unsere anderen Bretter richten.

Und da machte der Berichterstatter Mike Sidon am sechsten Brett einen guten Anfang. Er kam mit leichtem Plus aus der Eröffnung, da der Gegner Rainer Klaus (DWZ 1873) einen Gambitbauern gab, den er eigentlich später wieder zurückgewinnen sollte. Aber der Birkenfelder klammerte sich an den Bauern und, o Wunder, aus dem Gambitbauern wurde ein gesunder Mehrbauer, der am Ende wegen einer kleinen Taktik zum Sieg reichen sollte. Kurz danach verkürzte unser Mister 100% Herbert Bastian am ersten Brett. Sein Gegner Lukas Muths (DWZ 1918) hatte einen für ihn eindeutig ungünstigen Materialtausch eingehen müssen: Er bekam zwar die Dame, musste dafür aber zwei Türme und zwei Bauern geben. Herbert ließ sich den Sieg jetzt nicht mehr nehmen. Spielstand nun: 2,5 zu 3,5. Jetzt durften wir wieder hoffen, ein Unentschieden würde uns ja zum Aufstieg reichen. Und es sah wirklich nicht schlecht aus. Mark André Ruppenthal hatte einen ganzen Bauern mehr, Jaroslaw Szylmans Stellung schien überwältigend, der Sieg nur noch eine Frage der Zeit. Aber wie das manchmal im Schach ist, man denkt nach, überlegt und rechnet und rechnet und rechnet…, aber man findet einfach keine gewinnbringenden Züge, währenddessen rinnt die Zeit davon, irgendwo bekommt der Gegner Gegenspiel, aber das kann natürlich nicht sein, die Partie war doch eigentlich schon längst gewonnen!!  So erging es Jaroslaw – während er noch nach einem Sieg suchte, war die Partie an einem anderen Ende schon längst verloren.  Motive rund um einen gefährlichen Freibauern zwangen den Birkenfelder gegen Ingo Gellendin (DWZ 1899) schließlich zur Aufgabe. Damit war die letzte Partie von Mark André gegen Vlad Stoica (DWZ 1825) bedeutungslos geworden. Mark Andre hatte wohl auch irgendwo Gewinnchancen gehabt, aber die Schlussstellung war aufgrund eines Dauerschachs wohl nicht mehr als Remis. Uns blieb nicht mehr, als den Frankenthalern zum Aufstieg zu gratulieren. 3 : 5 verloren. Beim Aufbruch flimmerte uns erneut die Hitze entgegen, es kamen noch einmal Gedanken an das nahe liegende Strandbad auf, aber eine Badehose hatte heute wirklich niemand dabei.

Fazit: Als Aufsteiger ist ein zweiter Platz natürlich eine starke Leistung, aber für den Aufstieg hätte es auch reichen können – und das auch ohne Bestbesetzung. Ein Gutes hat aber der Verbleib in der 1. Pfalzliga: Unsere beiden Gastspieler Herbert Bastian und Frank Mayer, von denen man so einiges lernen kann, werden uns wohl auch in der kommenden Saison erhalten bleiben.

 

Ein Gedanke zu „Aufstieg vertagt – für das Schwimmbad war es zu spannend

  • Sehr schön geschrieben, Mike.

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