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Sieg in Schifferstadt

Am 7. November traten wir für unser zweites Saisonspiel die Reise nach Schifferstadt an. Einerseits war es beruhigend zu wissen, dass unsere beiden Gastspieler Frank Mayer und Herbert Bastian zur Verfügung stehen würden. Andererseits mussten wir auf zwei Stammspieler verzichten, wobei sich einer der beiden erst einen Tag vorher krank gemeldet hatte. Eine Verschiebung der Brettreihenfolge blieb somit nicht aus, die eine oder andere Vorbereitung auf den Gegner war hinfällig geworden. Ein sehr schnelles Remis – natürlich in Absprache mit dem Mannschaftsführer – leistete sich diesmal der Berichterstatter Mike Sidon an Brett 5.  Mike schaffte es zwar, den Gegner Christoph Göbel nicht zur Rochade kommen zu lassen, doch da schon viele Figuren abgetauscht waren, fühlte sich der gegnerische König in der Mitte nicht unwohl.

Dann gingen die Schifferstädter in Führung. An Brett 8 spielte der Jugendspieler Tamir Chromey dermaßen schnell, dass er gegen unseren Birkenfelder Werner Weller bald einen Zeitvorteil von mehr als einer Stunde hatte. Da er zudem starken Druck auf der c-Linie entfaltete und hier auch entscheidend eindrang, war Werners Stellung nicht mehr zu halten. 0,5 zu 1,5 aus unserer Sicht. Herbert Bastian hatte es an Brett 2 mit einem gut aufspielenden Tobias Faulhaber zu tun. Mit einem drohenden Qualitätsopfer zwang Herbert diesen aber, in ein Endspiel abzuwickeln, das mit jeweils zwei Türmen und einer Leichtfigur zwar relativ ausgeglichen wirkte, dennoch aber mehr Schwächen im Lager des Schifferstädters aufwies. Als Herbert sich anschickte, die offene f-Linie mit einem Turm zu besetzen, glaubte sein Gegner, umgehend Gegenspiel gegen den rückständigen Bauern auf d6 einleiten zu müssen. Dabei übersah er einen Turmzug, der ihn einen Bauern und später auch die Partie kostete. Kurz danach bescherte uns Niklas Leyendecker an Brett 3 wieder die Führung. Wie auch schon in seiner ersten Partie musste er sich erneut mit einem Gambit auseinandersetzen. Mit einem starken Zentrum schaffte er es aber, den Gegner Andreas Teuffer sehr in die Defensive zu drängen, wobei es dieser versäumte, Figuren abzutauschen. Mit zu vielen Figuren auf engstem Raum war die Verteidigung für den Heimspieler nicht mehr zu organisieren, Niklas gewann bald Material und auch die Partie. Wir führten 2,5 zu 1,5.

Kurz danach gewann auch Mario Ziegler seine Partie an Brett 4. Und wie bereits in seiner ersten Partie avancierte Marios Springer auf d4 zum Held der Partie. Eine Warnung an alle zukünftigen Gegner Marios: Lasst das niemals zu! Da später noch der einzig verbliebene Turm des Gegners Prof. Dr. Michael Baum zur Bewegungslosigkeit verdammt war, umzingelt von feindlichen Figuren, war der Sieg des Birkenfelders nur noch eine Frage der Zeit. Wir waren nun nahe am Mannschaftssieg: 3,5 zu 1,5. Und der Blick auf die restlichen drei Partien war beruhigend. Lena Maders Partie an Brett 6 gegen Christian Biedinger schien ausgeglichen, in einem Damenendspiel mit relativ vielen Bauern auf beiden Seiten sollte nichts Besonderes mehr passieren. Nach dem Damentausch zeigte sich allerdings, dass der Schifferstädter einen Freibauern am Damenflügel bilden konnte. Dies gelang Lena zwar auch am Königsflügel, ihr Freibauer konnte aber vom gegnerischen König in Schach gehalten werden. Spielstand nur noch 3,5 zu 2,5 für uns. An Brett 7 hatte es Emil Bleisinger mit dem Schifferstädter Wadim Heß zu tun. Emil kam sehr gut aus der Eröffnung und gewann bald auch bei besserer Stellung einen Bauern. Beim Übergang vom Mittel- zum Endspiel gelang es dem Gegner aber, einige Figuren abzutauschen, sodass ein reines Turmendspiel mit Mehrbauern für Emil entstand. Das war schwer zu gewinnen, wenn überhaupt. Am Ende teilten beide die Punkte, 4 zu 3.

Eine wunderbare Partie spielte unser Neuzugang Frank Mayer an Brett 1. Dabei schaffte er es, seinen Gegner Christoph Holz zu überspielen, sein Springer nistete sich mit Unterstützung des Bauer g5 auf f6 ein und versetzte den Königsflügel in Angst und Schrecken. Für einen oberflächlichen Betrachter schien es nun, dass Frank mit der Ernte seiner starken Stellung wartete und diese stattdessen Zug um Zug verstärkte. Dies resultierte am Ende in ein Endspiel, in dem er zwar zwei Mehrbauern mehr, aber die Qualität weniger hatte. Noch lange Zeit unternahm Frank Gewinnversuche, sein Gegner verteidigte sich aber sehr gut, so dass die Partie Remis endete. Aber das reichte zum Mannschaftssieg: 4,5 zu 3,5 für uns. Damit startet Birkenfeld mit zwei Siegen erfolgreich in die neue Saison. Am 28.11. empfangen wir zu unserem dritten Saisonspiel den SC Thallichtenberg. Noch sollten Zuschauer erlaubt sein.

Ein Gedanke zu „Sieg in Schifferstadt

  • Helmut Knoll

    …. wieder eine sehr schöne Schilderung des Spielgeschehens. Schade, dass wir das nicht so in die Presse bekommen. Da zählt leider nur Fußball.

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