Spiel Runde 6

Marathonsitzung an Brett 7


Die 1. Mannschaft der Schachfreunde Birkenfeld hatte am vergangenen Wochenende die erste Mannschaft des SV Weilerbach zu Gast. Punktgleich und etwa gleichstark besetzt ging man in die sechste Runde der Bezirksliga.

Der Morgen begann gut für die Schachfreunde: Marcus Wiesen konnte an Brett acht seine Partie in einer angriffslustigen Gambiteröffnung (Gambit = Bauernopfer) bereits nach eineinhalb Stunden zum Sieg führen. Tobias Schwabe an Brett 2 spielen hatte da bereits einen Offizier weniger und musste seine Partie aufgeben. Die erneute Führung brachte Mannschaftsführer Mark-André Ruppenthal mit seiner sehr geduldigen „Altindischen“ Partie. Zug um Zug baute er in einem Endspiel mit Mehrbauer seinen Stellungsvorteil aus und führte die Partie zum Sieg.

Wie ausgeglichen der Mannschaftskampf war, konnte man schon daran erkennen, dass es an den „Mittelbrettern“ (4 bis 6) zu großen Zeitnotproblemen kam. An Brett 5 war der Gegner von Ernst-Michael Porcher in großer Zeitnot und wurde ganz abgeklärt weiter unter starken Druck gesetzt. Keine Zeit und keine einfachen Züge zur Hand, konnte er dem Druck nicht standhalten und gab auf. An Brett 3 bekam derweil Peter Lozar ein Remisangebot seines Gegners, dass er mit einem Offizier weniger auch annahm. Als Ausgleich für den Springer hatte er die Möglichkeit in ein Dauerschach überzuleiten, womit das Remis unausweichlich war.

Zwischenstand 3½ zu 1½ und an Brett 4 und 6 waren die Weilerbacher Spieler in arger Zeitnot – der Matchball musste nur noch gespielt werden. An Brett 6 brach Daniel Rabensteins Stellung ein, sein Gegner schien von der Zeitnot eher beflügelt denn gehemmt und Rabenstein überreizte die Stellung. Uwe Kendzior an Brett 4 konnte mit dem ungewohnten Zeitvorteil auch nicht viel erreichen und verlor Minute um Minute an seinen Gegner. Bei Erreichen der Zeitkontrolle hatten beide dann keine Minute Restbedenkzeit mehr und die anschließende Punkteteilung im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern ging dann auch in Ordnung.

Somit war – Zwischenstand 3½ zu 3½ an Brett 7 der Senior der Mannschaft wieder gefragt. Trotz verlorener Qualität (Turm für Springer hergegeben), konnte er zwei Bauern gewinnen und trotze dem Angriff seines Gegners fast sechs Stunden lang! Obwohl beide Remiswillig waren, musste der Weilerbacher Akteur weiterspielen, da ein Remis die Niederlage seiner Mannschaft besiegelt hätte. Am Ende hatte Dockhorns Gegner dann auch die Nervenstärke den Vorteil seiner Stellung zu nutzen und den vollen Zähler einzufahren. Der Endstand von 4:4 im Mannschaftskampf lässt beide Teams näher an den Klassenerhalt rücken. (mmw)